Restaurierung zweier barocker Reliquiare (Pyramidenform)
Darstellung: |
ein Paar Reliquiare in Pyramidenform mit rechteckigem Sockel |
Datierung: |
um 1780 (eingeritzte Datierung: „1781“) |
Provenienz: |
Deutschland |
Materialien: |
Gehäuse aus Eichenholz, grüne, semitransparente Fassung (Lüster?), Kreidegrund, Polimentvergoldungen, Glasscheiben, Klosterarbeiten mit Knochen, Drahtarbeiten und Textilblumen in beklebtem Kartongehäuse, Eisennägel, neuere Metallösen zur Aufhängung |
Maße: |
H: 57,5 cm, B: 25 cm, T: 12 cm |
Vorzustand: |
Die Reliquiare sind konstruktiv in einem stabilen Zustand. Die Holzteile sind bis auf zwei Profilleisten fest miteinander verbunden. An einem Reliquiar (im weiteren Text „B“) sind unten an der rechten Seite die Profilleisten abgebrochen und verloren gegangen. An Reliquiar A fehlen im Sockelbereich die Eichenrückwand sowie die hintere Profilleiste auf der rechten Seite. Die grün gelüsterte Fassung weist sehr viele Fehlstellen und gelockerte Bereiche auf. Vor allem entlang der hervorstehenden Profile an den Kanten, entlang der Ränder und in den Sockelbereichen gibt es viele Verluste. Die vergoldeten Bereiche sind recht stabil. An beiden Reliquiaren sind die oberen Verglasungen gebrochen und teilweise herausgefallen. Der Leinölkitt ist versprödet, gebrochen und liegt größtenteils auf dem Boden der Klosterarbeiten. Das Innere ist durch die defekten Scheiben und die Kittmasse verstaubt und es lassen sich tote Insekten, Kokons und viele Spinnenweben entdecken. Die Klosterarbeiten selber sind oberflächlich verschmutzt. Das untergelegte Gewebe aus dünnen, silbrigen Metallstreifen ist an vielen Stellen vom Kartonträger gelöst. Viele Metallfäden stehen in diverse Richtungen ab und verdecken die Knochen und Textilblumen partiell. An den Metallteilen wie Nägeln, Drähten der Textilblumen etc. lassen sich Korrosionsspuren feststellen (Rost). |
Maßnahmen: |
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Konservatorische Empfehlungen: |
Bei der Präsentation der Reliquiare sollte auf eine relative Luftfeuchtigkeit von ca. 50 – 55 % und eine moderate Temperatur um 20 °C geachtet werden. Es sollten bei beiden Faktoren keine starken Schwankungen in kurzen Zeiträumen auftreten. Sie sollten nicht an Plätze gehängt/gestellt werden, die direktem Mittagssonnenlicht oder größerer Feuchtigkeit ausgesetzt sind. Ansonsten kann es zu Klimaschäden wie z.B. Korrosionserscheinungen an den Metallteilen, Schimmel an den Klosterarbeiten oder Fassungsschäden kommen. |